Vorstellung des DRK Katastrophenschutzes
Der Kreisverband stellte Fahrzeuge aus und stellte seine Gemeinschaften mit ihren Aufgaben im Bevölkerungsschutz vor.
Der DRK Kreisverband Bernkastel-Wittlich e.V. präsentierte am 26.07.2022 seine Leistungsfähigkeit im Katastrophenschutz und der Breitenausbildung an der neuen zentralen Fahrzeughalle in Wittlich. Zur Veranstaltung waren die politischen Vertreter unseres Landkreises, vor allem die Mitglieder des Kreistags und die Verbandsgemeindebürgermeister geladen. Die Gäste erhielten im Zuge der Ausstellung einen Einblick in die Bereiche, in denen das DRK ehrenamtlich aktiv ist, was die Herausforderungen sind und wo es Probleme gibt, die zukünftig in unserem Landkreis gelöst werden müssen. Besonders freuten wir uns über den Besuch der Bundestagsabgeordneten Frau Lena Werner (SPD), die mit ihrer Anwesenheit die Wichtigkeit der Thematik unterstrichen hat.
Vorgestellt wurde
- Katastrophenschutz
- Sanitätsdienst
- Jugendrotkreuz (JRK)
- Kreisauskunftsbüro (KAB)
- Notfallnachsorge (PSNV)
- Wasserwacht
- First Responder (FRP)
- Breitenausbildung
Nach der Begrüßung durch den Rotkreuzbeauftragten unseres Kreisverbands Herr Hao Vu hatten die Gäste in angenehmer Atmosphäre die Möglichkeit, sich über das Leistungsspektrum des Kreisverbands zu informieren. Das DRK hält derzeit 5 Rettungswagen (RTW), 4 Krankentransportwagen (KTW), 9 Mannschaftstransportwagen (MTW), 4 Kommandowagen (KdoW), ein GW-San sowie einen GW-SAN 15 mit zwei Anhängern, sowie ein Boot der Wasserwacht vor. Mitsamt der Ausstattung der Fahrzeuge sowie der persönlichen Ausstattung der Helfer hält der Kreisverband zusammen mit den 9 ehrenamtlichen Ortsvereinen Ausstattung in Höhe von mehr als 1,4 Mio. EUR vor.
Im Gespräch mit den politischen Vertretern wurde auch die Problematik der zukünftigen Finanzierung angesprochen, da die Fahrzeuge perspektivisch nicht mehr ohne Unterstützung für die Hilfsorganisationen finanzierbar sind. Derzeit ist lediglich der RTW des DRK Ortsvereins Traben-Trarbach EMH e.V. durch das Land und den Landkreis finanziell gefördert. Es handelt sich hierbei auch um das einzige Fahrzeug des DRK, welches dem Katastrophenschutz regulär zur Verfügung steht – alle anderen Fahrzeuge werden durch das DRK freiwillig vorgehalten.
Es wurde ebenfalls angesprochen, dass in Rheinland-Pfalz per Gesetz geregelt ist, dass der Katastrophenschutz den Kommunen auferlegt ist. Die in Rheinland-Pfalz grundsätzlich entwickelten Konzepte für den Katastrophenschutz (z.B. HiK-Konzept 2.0) finden in unserem Landkreis bedauernswerterweise keine Anwendung, weshalb eine finanzielle Unterstützung durch den Landkreis fehlt. Hier sind andere Landkreise historisch deutlich besser aufgestellt oder haben bereits aus den Schadensereignissen der Vergangenheit ihre Lehren gezogen.
Derzeit ist das DRK auch alleinverantwortlich für die Unterbringung der Fahrzeuge zuständig. In einigen Ortsvereinen gelingt dies durch die Unterbringung in einer Rettungswache. Es gibt jedoch auch Beispiele in denen die Fahrzeuge der Witterung frei ausgeliefert sind und draußen stehen anstatt in einer Fahrzeughalle. Verschiedene Kreistagsvertreter zeigten sich über die fehlenden Regelungen zur Finanzierung der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz überrascht. Dies wurde durch Herrn Wies aufgegriffen und er hat die Problematik und den Bedarf an zeitnahen Gesprächen angeregt.
Kreisgeschäftsführer Herr Carsten Berg formulierte den ausdrücklichen Wunsch des DRK, zeitnah eine Vereinbarung mit dem Landkreis auf den Weg zu bringen, die darstellt, in welcher Form sich der Landkreis im Katastrophenschutz aufstellen möchte und wie eine sinnvolle finanzielle Umsetzung erreicht werden kann.
Auch das Engagement im Bereich der First Responder wurde angesprochen. Hierbei werden ehrenamtliche Helfer, die zuvor durch die Verbandsgemeinde ernannt wurden, bei einem Notfall per FME/A-Pager alarmiert, sobald in ihrem Heimatort oder der direkten Umgebung ein Notfall über die Rettungsleitstelle festgestellt wird. Damit soll die Zeitspanne bis zum Eintreffen des Regelrettungsdienstes am Notfallort minimiert werden. Rotkreuzbeauftragter Herr Hao Vu hat hier auf die zweckmäßige Ausstattung der ehrenamtlichen Helfer hingewiesen, die derzeit größtenteils durch die Ortsvereine selbst finanziert wird. Hier ist der Wunsch nach einer Unterstützung durch die Verbandsgemeinden vorgetragen worden.
Ein weiteres Thema in den Gesprächen war die Forderung nach einer Helfergleichstellung. Derzeit sind in Rheinland-Pfalz nur Mitglieder der Feuerwehren besonders geschützt. Im Falle eines Einsatzes haben Arbeitgeber die Verpflichtung das Mitglied einer Feuerwehr von seiner Arbeit freizustellen. Der Lohnausfall für den Arbeitgeber wird durch die Verbandsgemeinde auf Antrag erstattet. Im Falle der Helfer des Roten Kreuzes gilt dies nicht und Arbeitgeber sind nicht verpflichtet diese freizustellen. Für die Begleichung des Lohnausfalls geht das DRK zunächst in Vorleistung. Im Falle eines langwierigen Einsatzes, wie beispielsweise im Ahrtal, müsste der DRK Kreisverband die gesamten Löhne aller Helfer über einen langen Zeitraum vorfinanzieren – ein Umstand für den dringend eine Lösung gefunden werden muss.
Wir bedanken uns bei allen Gästen für ihr Interesse an unserer Arbeit und freuen uns auf den Austausch und die Entwicklung von Lösungen für die aufgezeigten Herausforderungen in der Zukunft. Ein ganz besonderer Dank gilt auch den ehrenamtlich Engagierten aus unseren Ortsvereinen und Gemeinschaften, die speziell die Veranstaltung unterstützt haben und sich im Alltag freiwillig für die Menschen in unserem Landkreis einsetzen.